Samhain (Aussprache Sauwen) ist das erste Mondfest im Jahreskreis gefolgt und markiert den Übergang vom hellen ins dunkle Halbjahr. Es stammt aus der keltischen Tradition und wird als das Ende des Jahreskreises angesehen, da es den Zyklus von Tod und Wiedergeburt einleitet. In der Dunkelheit bereitet sich das neue Leben auf den nächsten Frühling vor – ganz gleich wie ein Baby das erstmals im dunklen Bauch der Mutter in Ruhe gedeiht und dann bei der Geburt ins Licht geboren wird. In dieser Zeit glaubte man, dass der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten am dünnsten ist, und die Ahnen und Geister näher an uns herantreten. Die dunkle Göttin des Todes und der Wiedergeburt hält zu dieser Zeit Einzug. Wir kennen sie als die altnordische Göttin Holle, die griechische Göttin Hekate, die indische Göttin Kali u.v.a. Der Hirsch wirft zu dieser Zeit sein Geweih ab – zu Frühlingsbeginn treibt es wieder neu aus. Samhain ist ein Fest der Transformation, des Loslassens, der Reflexion und der Ehrung der Ahnen.
Samhain wird traditionell in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Viele kennen diese Zeit auch als Halloween, das moderne Pendant zu Samhain, doch die spirituelle Tiefe des Festes geht weit über das kommerzielle Halloween hinaus. Es ist die Zeit der Dunkelheit, in der die Natur langsam zur Ruhe kommt, wir unseren Ahnen gedenken und uns auf den Winter vorbereiten.
Samhain dreht sich um die Themen Tod, Transformation, Reflexion und Neubeginn. Es ist eine Zeit des Loslassens von alten Mustern, des Abschieds und der inneren Einkehr. Gleichzeitig geht es darum, die Ahnen zu ehren, sich an vergangene Generationen zu erinnern und von ihnen zu lernen. Auch wenn unsere Ahnen längst nicht mehr unter uns weilen, so bleiben wir energetisch trotzdem mit ihnen verbunden. Vieles wird von Generation zu Generation weitergegeben – Fähigkeiten, Stärken aber auch Schwächen und Schatten. Alles was unsere Ahnen nicht auflösen konnten, tragen wir mit uns bis wir es transformieren und auflösen. In der Zeit um Samhain werden oftmals tief verwurzelte Programme und Emotionen getriggert, die uns helfen durch Annahme, Liebe und Vergebung negatives in positives zu verwandeln.
Samhain liegt dem lebendigen Beltane Fest gegenüber – eine Zeit in der alles in bunten Farben blüht und das Leben sprießt – und wirft die Frage auf was bleibt, wenn der Glanz vorüber ist. In einem winterlichen Garten sieht man nichts mehr von den Früchten des Sommers. Die Bäume verlieren ihre Blätter und ihr Gerüst kommt zum Vorschein. Was bleibt also übrig, wenn all das was unserem Leben Glanz verleiht wegbricht? Besitz, Job, Gesundheit, Beziehungen – wer bist du ohne all das? Was übrig bleibt ist deine Essenz, deine Einzigartigkeit – die Tatsache, dass du ein Teil vom Ganzen bist, wertvoll und geliebt in dieser einzigartigen Form die du bist.
Da wir in einer Welt leben, in der die Mehrheit die dunklen Seiten des Lebens gerne verdrängt und auch vor den eigenen Schatten flieht, gibt es in unserer Kultur viele Menschen die an Winterdepressionen leiden, sobald sich der Nebel immer tiefer über das Land breitet. Samhain lädt uns ein, sich dem Prozess des Alterns zu stellen und auch die eigenen Sterblichkeit nicht zu vergessen. Tod und Sterben sowie die Dunkelheit sind nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Möglichkeit um tiefer in sich zu gehen, sich der Leere zu stellen die sich in unserem lauten Alltag häufig um uns legt. In der Stille und im Rückzug können wir unseren unterdrückten Gefühlen, Schwächen, Ängsten und Zweifeln Raum zu geben und loslassen was gehen möchte. Die Stille und der Rückzug gibt uns die Möglichkeit die verborgenen Kräfte, die sich im neuen Jahr entfalten wollen, zu nähren und Kraft zu schöpfen.
Zu den zentralen Symbolen von Samhain gehören:
In vielen Kulturen ist es üblich, in der Samhain-Nacht ein Platz für die Ahnen am Esstisch freizuhalten. Mancherorts werden Kerzen in den Fenstern aufgestellt, um den Verstorbenen den Weg zu leuchten. In keltischen Traditionen entzündeten die Menschen große Feuer, um böse Geister zu vertreiben und die Ahnen zu begrüßen.
Ist eine der letzten Pflanzen die zu Samhain noch geerntet werden.
Innerlich:
Verdauungsfördernd, krampflösend, regt Durchblutung an
Äußerlich:
Fußbäder & Umschläge lösen Spannungen
Verräuchert:
Öffnet das Tor zur geistigen Welt, Schutz und Reinigung, stärkt
Intuition
Innerlich:
Anregend, stärkt Kreislauf &
Konzentration
Äußerlich:
Belebend,
durchblutungsfördernd, kräftigend für Muskeln
Verräuchert:
Energetischer Reiniger,
stärkt Lebensenergie & Selbstvertrauen
Innerlich:
Entgiftend, harntreibend,
stärkt das Immunsystem
Äußerlich:
Durchblutungsfördernd,
wärmend bei Muskelverspannungen
Verräuchert:
Symbolisiert die Verbindung
zu den Ahnen. Ist ein Schutzkraut, dass reinigend, keimtötend &
antiviral wirkt.
Innerlich: Immunstärkend,
schweißtreibend bei Erkältung
Äußerlich:
Pflegend bei Hautreizungen
Verräuchert:
Übergangsritualpflanze,
Verbindung zur Anderswelt, Ahnenweisheit.
➡️ Beifuß – Wacholder – Myrrhe
Diese Mischung klärt, schützt und öffnet sanft den Zugang zur Intuition und zur Ahnenseite.
Räuchere sie achtsam, z. B. zu Beginn eines Rituals oder bei Meditation in der dunklen Jahreszeit.
Samhain ist ein kraftvolles Fest der Reflexion, des Abschieds und des Loslassens. Es erinnert uns daran, dass das Ende eines Zyklus auch immer einen Neubeginn in sich trägt. Nimm dir bewusst Zeit, um dich auf die Dunkelheit des Winters vorzubereiten, deine Ahnen zu ehren und Platz für das Neue zu schaffen.