Mabon – Das Fest der Herbst-Tagundnachtgleiche


Mabon – Das Fest der Herbst-Tagundnachtgleiche

Ursprung und Bedeutung

Mabon, das Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche Fest, markiert neben Ostara den zweiten Zeitpunkt im Jahreskreis, an dem Tag und Nacht gleich lang sind – ein Moment der vollkommenen Balance. Es wird traditionell um den 21. bis 23. September gefeiert und ist das zweite Erntefest nach Lughnasadh (Lughnasadh – Mabon - Samhain). Mabon ist ein Fest des Dankes und der Reflexion, bei dem der Schwerpunkt auf dem Gleichgewicht liegt – zwischen Licht und Dunkelheit, innen und außen, Geben und Nehmen.

Die Erntegöttin die uns zu dieser Zeit reich beschenkt, zeigt uns eine Art Tod die voller  Magie und Leben ist. Erst wenn das Gemüse vom Feld genommen wurde, kann es uns als Nahrung dienen. Bekannt als die griechische Demeter, die indische Kali oder die nordische Freya, hilft sie uns die große Verwandlung bis zum Wiedererwachen im Frühling bewusst zu erleben.

Der männliche Begleiter der Göttin macht sich auf die Reise in die Anderswelt. In paganen Kreisen bekam er den Namen Mabon (großer Sohn). Er steht für Erneuerung, Wiedergeburt und die Verbindung zwischen Mensch und Natur. In der Wintersonnwendnacht wird er als Gott des Lichtes durch den Schoß der Mutter Erde wiedergeboren. 

Der Jahreskreis neigt sich mit Mabon dem Ende zu und wird mit Samhain von Neuem beginnen. 

Wann wird Mabon gefeiert?

Mabon ist ein Sonnenfest wird um die Herbst-Tagundnachtgleiche gefeiert, also zwischen dem 21. und 23. September. Exakte Daten können je nach Jahr leicht variieren. Es ist der Übergang vom Spätsommer zum Herbst – eine Schwelle zwischen Licht und Dunkelheit.

    Zentrale Themen

      • Ernte und Dankbarkeit: Mabon ist ein Erntedankfest, bei dem die Fülle der Natur geehrt und Dankbarkeit für die Gaben der Erde und alles was wir erhalten haben gezeigt wird.


      • Gleichgewicht: Es geht um das innere und äußere Gleichgewicht, da Licht und Dunkelheit für einen Moment gleichwertig sind.


      • Loslassen und Innenschau: So wie die Natur Blätter fallen lässt, sind auch wir eingeladen Altes loszulassen und uns auf die innere Reise während der dunklen Jahreszeit vorzubereiten.


      • Verbindung mit den Wurzeln: Wir können diese Zeit nützen um uns mit unseren Wurzeln zu befassen, denn so wie jede Pflanze Wurzeln hat, braucht auch jeder Mensch Wurzeln um zu wachsen. Wir können auch nach-nähren was in unserer Kindheit gefehlt hat. So stärken wir das Fundament für unser Leben.


      • Vorbereitung auf den Winter: Mabon erinnert uns daran, dass der Winter naht und wir uns sowohl physisch als auch emotional auf die ruhigeren, introspektiven Monate vorbereiten sollten.


      Symbole und Rituale

      • Symbole: Körbe mit Obst und Gemüse, Äpfel, Eicheln, Kürbisse, Getreidebündel, Herbstlaub, Weintrauben, Wein, Nüsse, Kerzen in Rot- und Orangetönen, Sonnenblumen, Sonnenuntergänge, Hirsche, Füllhorn, Waage
      • Rituale: Dankesrituale, das Dekorieren von Altären mit Herbstgaben, Erntedank-Mandala, das Loslassen von Belastendem, Räuchern mit Kräutern wie z.B. Salbei, Beifuß oder Rosmarin, Das Teilen der Ernte mit anderen, insbesondere mit Bedürftige, Spaziergänge durch den herbstlichen Wald, das Feiern von Gemeinschaft durch Erntedankfeste

      Bräuche

      In vielen Kulturen gibt es Bräuche, die sich um die Ernte und das Dankesagen ranken. In der katholischen Kirche bildet eine kunstvoll gebundene Erntekrone den Mittelpunkt des Erntedankfestes. Traditionell wird bei Mabon ein großes Festmahl veranstaltet, bei dem die Erntegaben geteilt und gefeiert werden. Früher wurden oft Opfergaben an die Götter gebracht, um für eine gute Ernte zu danken und Schutz für den kommenden Winter zu erbitten. Heutzutage kann man diesen Brauch modern interpretieren, indem man achtsam mit den eigenen Ressourcen umgeht und bewusste Dankbarkeit zeigt.

      Inspirationen für persönliche Rituale

      • Dankbarkeitsritual: Schreibe auf, wofür du in diesem Jahr dankbar bist. Nutze dabei Symbole wie Äpfel oder Herbstblätter. Du kannst die Zettel anschließend verbrennen oder in die Erde geben, um deine Dankbarkeit dem Universum zu übermitteln.


      • Naturmandala legen: Sammle Blätter, Nüsse, Früchte und lege daraus ein Mandala, das deine Dankbarkeit ausdrückt.


      • Altar gestalten: Richte einen Mabon-Altar ein, der mit saisonalen Gaben wie Kürbissen, Nüssen, Äpfeln und buntem Herbstlaub geschmückt ist. Zünde eine orange oder rote Kerze an und meditiere über das Gleichgewicht in deinem Leben.


      • Loslass-Ritual: Notiere Belastendes auf ein Herbstblatt oder einen Zettel, verbrenne oder vergrabe ihn und vertraue darauf, dass die Erde es wandelt.


      • Kerzenritual: Zünde zwei Kerzen an – eine für das Licht, eine für die Dunkelheit – und spüre die Balance.

      Journaling Impulse

      • Was habe ich in der "Erntezeit" meines Lebens in diesem Jahr gewonnen?


      • Was sollte auf den Komposthaufen? Was hat noch genügend Gehalt um weiter zu wachsen?


      • Wo habe ich in meinem Leben das Gleichgewicht verloren, und wie kann ich es wiederherstellen?


      • Wie bereite ich mich innerlich auf die dunklere Jahreszeit vor?


      Typische Pflanzen und Kräuter


      🌿 Rosmarin

      Innerlich: Anregend für Kreislauf & Verdauung, fördert Konzentration.
      Äußerlich: Durchblutungsfördernd, hilfreich bei Muskelverspannungen (Bäder, Öle).
      Verräuchert: Klärend, stärkend, vertreibt Müdigkeit und negative Energien.

      🌲 Kiefer

      Innerlich: Als Tee selten genutzt, eher als Hustensirup (schleimlösend, auswurffördernd).
      Äußerlich: In Badezusätzen bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden.
      Verräuchert: Erdet, reinigt Räume, schenkt neue Kraft und Verbindung zur Natur.

      🌲Fichte

      Innerlich: Als Tee oder Sirup bei Husten, Erkältung, verschleimten Bronchien.
      Äußerlich: Fichtennadelbäder wirken entspannend, lösen Muskelverspannungen.
      Verräuchert: Schützend, klärend, verbindet mit Erdung & tiefer Naturkraft.

      🍇 Weinlaub

      Innerlich: Als Tee oder Kapseln durchblutungsfördernd, hilfreich bei Venenschwäche.
      Äußerlich: Bäder oder Umschläge zur Unterstützung der Gefäße, bei müden Beinen.
      Verräuchert: Fördert Freude, Sinnlichkeit und Lebenskraft.

      🍎 Apfel

      Innerlich: Stärkt Verdauung, wirkt basisch, reich an Vitaminen & Ballaststoffen.
      Äußerlich: In Gesichtsmasken feuchtigkeitsspendend & erfrischend.
      Verräuchert: Bringt Harmonie, Liebe & Heilung – ein Symbol für Fülle und Ganzheit.

      🌿 Beifuß

      Innerlich: Als Tee verdauungsfördernd, krampflösend (nicht in der Schwangerschaft!).
      Äußerlich: Fußbäder stärkend & durchwärmend, hilfreich bei Erschöpfung.
      Verräuchert: Schutz- und Übergangskraut, klärt Energien, hilft beim Loslassen.

      🌿 Salbei

      Innerlich: Lindert Halsschmerzen, wirkt entzündungshemmend, schweißhemmend.
      Äußerlich: Gurgeln bei Hals- und Zahnfleischentzündungen.
      Verräuchert: Stark reinigend, vertreibt schwere Energien, schafft Klarheit und Ruhe.

      🌰 Eicheln

      Innerlich: hilfreich bei Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden

      Äußerlich: In Umschlägen oder Bädern bei Hautproblemen. Stärkend für das Bindegewebe.

      Verräuchert: Symbol für Stärke, Schutz und Standhaftigkeit. Erdung, Mut und innere Stabilität. Unterstützung in Übergangszeiten, Schutzrituale

      🍂 Mabon-Dreiermischung

      Beifuß → Reinigung, Übergang, Verbindung zu den Zyklen Apfelschalen (getrocknet) → Dankbarkeit, Fülle, süße Wärme Eichenrinde oder Eicheln → Erdung, Stabilität, innere Stärke

      Diese einfache Räucher-Mischung unterstützt dich, die Erntezeit bewusst zu würdigen, dich im Wandel zu erden und Dankbarkeit zu kultivieren. Sie verbindet Herz (Apfel), Körper (Eiche) und Geist (Beifuß) zu einer harmonischen Einheit.

      Beliebte Rezepte

      • Apfelkuchen oder Zwetschkenkuchen: Äpfel und Zwetschken sind typische Früchte dieser Zeit. Hier findest du ein leckeres Apfel-Streuselkuchen Rezept >> zum Rezept 


      • Apfelbrot: Äpfel sind zentrale Früchte bei Mabon und symbolisieren das Wissen und die Ernte. Das Rezept für das Apfelbrot findest du hier >> zum Rezept


      • Kürbissuppe: Eine wärmende, nährende Mahlzeit, die den Herbst feiert.


      • Apfelwein oder Traubensaft: Symbolisch für Fülle und Genuss.


      • Nussbrot – nährend und kräftigend


      • Alkoholfreie Apfel-Traubenbowle: Apfelsaft gemischt mit Traubensaft, Apfelscheiben, Trauben, Minze und Rosmarin. Bei Bedarf kann Beeren-Sirup hinzugegeben werden.
      Tipp für ein Ritual: Bevor ihr die Bowle trinkt, könnt ihr im Kreis einen Moment innehalten, das Glas in den Händen halten und euch bewusst machen, wofür ihr in dieser Erntezeit dankbar seid. Dann stoßt ihr gemeinsam an und genießt den ersten Schluck achtsam.

      Fazit

      Mabon ist eine wunderschöne Zeit, um innezuhalten, Dankbarkeit zu zeigen und das Gleichgewicht in allen Aspekten des Lebens zu reflektieren. Die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Fülle und erinnert uns daran, dass nach der Fülle auch eine Zeit des Loslassens und der Ruhe kommen muss. Mit Ritualen, kulinarischen Genüssen und bewusster Reflexion kannst du Mabon ganz persönlich feiern und die Energien des Herbstes in dein Leben integrieren.